Ideen für den ehemaligen Volksfestplatz und den Hochschulstandort

Am 14. November 2024 fand die erste Bürgerbeteiligungsveranstaltung der Stadt Weiden in der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) statt. Im Rahmen der Planung für den Geltungsbereich „Hochschulstandort/ehemaliger Volksfestplatz“ hatten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, ihre Ideen und Meinungen zur zukünftigen Nutzung dieser zentralen Fläche einzubringen.

Interaktive Beteiligung und Expertenmeinungen

Die Veranstaltung wurde von Peter Großmann, Stadtplaner und Projektleiter der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK), moderiert. Nach einer Vorstellung der städtebaulichen Ziele konnten die Teilnehmenden ihre Vorschläge in einer interaktiven Umfrage einbringen und diese direkt mit Experten und politischen Vertretern diskutieren. Besonders hervorgehoben wurde dabei der Ansatz, die Expertise der Anwohner zu nutzen, um ein Konzept zu entwickeln, das sowohl die Interessen der Stadt als auch der Eigentümergemeinschaft berücksichtigt.

Auch in den Pausen wurden die Teilnehmer aktiv eingebunden: An einer Mitmachkarte konnten sie ihre Ideen und Anregungen schriftlich festhalten und direkt vor Ort anpinnen. So wurde sichergestellt, dass auch Meinungen, die möglicherweise nicht im Plenum geäußert wurden, in die Planungsphase einfließen können.

Experten in der Diskussion

Um ein breites Spektrum an Fachwissen und Perspektiven abzudecken, waren namhafte Experten und Vertreter der beteiligten Institutionen auf dem Podium vertreten:

  • Prof. Dr. Wolfgang Weber, Mitglied des Präsidiums der OTH Weiden, hob die Rolle der Hochschule als Partner in der Stadtentwicklung hervor und betonte mögliche Synergien zwischen Wissenschaft und Kommune.
  • Julian Hollstegge, Klimaschutzmanager der Stadt Weiden, stellte nachhaltige Ansätze für die künftige Nutzung des Areals vor und unterstrich die Bedeutung von Grünflächen sowie energieeffizienter Bauweise.
  • Alkmar Zenger, Baudezernent der Stadt Weiden, gab Einblicke in die städtebaulichen Herausforderungen und die Notwendigkeit eines ausgewogenen Bebauungsplans.
  • Dr. Fabian Liedl, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Weiden, skizzierte die wirtschaftlichen Potenziale des Projekts und mögliche Investitionsanreize.
  • Alexander Robl, Eigentümer des ehemaligen Volksfestplatzes, brachte die Perspektive der Eigentümergemeinschaft ein und thematisierte die Notwendigkeit partnerschaftlicher Lösungen.


Vielfalt der Ideen und Herausforderungen

Die Teilnehmer präsentierten eine Vielzahl von Vorschlägen, die von Wohnbebauung über kulturelle Einrichtungen bis hin zu Freizeitangeboten reichten. Besonders hervorgehoben wurden:

  • Grünflächen und Erholungsbereiche, um die Lebensqualität in der Umgebung zu steigern.
  • Verkehrskonzepte, die auf Radfahrer und Fußgänger fokussieren und eine nachhaltigere Flächennutzung fördern.
  • Sonderbauten wie Studenten- und Seniorenwohnungen, die den demografischen Veränderungen Rechnung tragen.

Gleichzeitig wurden Herausforderungen wie die Altlasten des Geländes thematisiert. Die Fläche war in der Mitte des 20. Jahrhunderts als Hausmüll- und Bauschuttdeponie genutzt worden, was umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erfordert. Auch die Integration bestehender Strukturen, wie dem Schützenhaus, sowie die Zukunft der Tennisplätze wurden angesprochen.

Konsens und Ausblick

Die Veranstaltung verdeutlichte, dass die Mehrheit der Teilnehmer eine Nutzung des Areals bevorzugt, die Hochschule und Stadt miteinander verbindet. Projekte zur Stärkung der lokalen Wirtschaft, etwa durch Unternehmen im Bereich Industrie 4.0, wurden ebenfalls diskutiert. Gleichzeitig betonte die Stadt die Notwendigkeit, ein Konzept zu entwickeln, das partnerschaftlich mit der Eigentümergemeinschaft abgestimmt wird.

Die Vorschläge und Ergebnisse der Veranstaltung werden nun ausgewertet und in die weitere Planung einfließen. Damit wird ein wichtiger Grundstein für die nachhaltige Entwicklung der Flächen gelegt – mit einer klaren Botschaft: Bürgerbeteiligung bleibt ein zentraler Baustein im modernen Stadtentwicklungsprozess.

>>> zu den Ergebnissen der interaktiven Beteiligung (PDF-Download)

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